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Gnade zum Stehen

Das warnende Beispiel von Israel in der Wüste 1. Korinther 10, 1-6:

Ich will aber nicht, meine Brüder, dass ihr außer Acht lasst, dass unsere Väter alle unter der Wolke gewesen und alle durch das Meer hindurchgegangen sind. Sie wurden auch alle auf Mose getauft in der Wolke und im Meer, und sie haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und alle denselben geistlichen Trank getrunken; denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels aber war Christus. Aber an der Mehrzahl von ihnen hatte Gott keinen Wohlgefallen; sie wurden nämlich in der Wüste niedergestreckt. Diese Dinge aber sind zum Vorbild für uns geschehen, damit wir nicht nach dem Bösen begierig werden, so wie jene begierig waren.

Paulus richtet sich hier an die Gläubigen, nicht an Ungläubige! Wir sind durch Gnade errettet und das kann uns nichts und niemand wieder wegnehmen! Halleluja!

Darum geht es hier an dieser Stelle aber auch gar nicht. Gottes Erlösungsgnade ist ja nur der Anfang; Es geht hier um ein siegreiches Leben mit Gott! Und dafür brauchen wir Gottes Gnade und Kraft jeden Tag neu!

Über diese Gnade geht es heute in meinem Impuls: über die Gnade zum Stehen.

Gott erlöst uns nicht aus und durch Gnade, um uns dann ein christliches Leben aus eigener Kraft und durch eigene Werke und Anstrengungen leben zu lassen. Wenn Gottes Gnade und Liebe allen Sündern zur Verfügung steht, wie viel mehr steht sie dann seinen Kindern jederzeit und in überfließendem Ausmaß zur Verfügung!

Ich denke, wir Christen laufen immer wieder Gefahr, unser Leben mit Gott im Geist und im Glauben und in der Gnade anzufangen, und es dann in Werken zu vollenden.

Aber das ist nicht der Plan Gottes für unser Leben! Er will nicht, dass wir in den Wüsten unseres Lebens niedergestreckt werden! Klar, die Wüsten gibt es. Ich denke, im Leben jedes Einzelnen von uns – in unterschiedlichster Form und Intensität. Gott verheißt uns hier auf der Erde kein Leben, das frei ist von Wüstenerfahrungen und Herausforderungen. Aber er verheißt uns, dass wir sie überwinden, dass wir unbeschadet und gestärkt daraus hervorgehen können! Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; unser Gaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? 1. Johannes 4,4-5.

Was unterscheidet nun diejenigen, die überwinden von der Mehrzahl, die in der Wüste niedergestreckt wurden?

Die Bibel berichtet uns in 4. Mose Kapitel 13, dass zwei der 12 Männer, Josua und Kaleb, die ausgesandt wurden, um das verheißene Land auszukundschaften, das verheißende Land doch noch zu sehen bekamen. Warum?

Sehen wir, was Gott selbst dazu sagt:

In 4. Mose 14, 24 sagt er zum Überwinder: Aber meinen Knecht Kaleb, in dem ein anderer Geist ist und der mir völlig nachgefolgt ist, ihn will ich in das Land bringen, in das er gegangen ist.

Und in Vers 28 sagt er zum niedergestreckten Rest: Ich will genauso an euch handeln, wie ihr vor meinen Ohren geredet habt!

Daraus lassen sich aus meiner Sicht zwei wichtige Faktoren für ein siegreiches Leben aus Gottes Gnade ableiten: mein Herz und mein Mund.

1)      Mein Herz

Die Gnade Gottes geht immer zum Herzen. Darum steht auch schon in Sprüche 4, 23, dass wir mehr als alles andere unser Herz behüten sollen. Denn es ist der Ort, wo die Gnade wirkt! In Hebräer 13,9 lesen wir, dass unser Herz durch Gnade gefestigt wird.

Dabei ist natürlich nicht unser biologisches Herz gemeint, sondern das Herz als Sitz unseres wiedergeborenen, völlig neuen Geistes. Das ist die Plattform Gottes. Hier arbeitet Gott mit und an uns!

In Galater 5,16 und 6,8 ermahnt uns Paulus: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Werke des Fleisches nicht vollbringen. Denn wer auf sein Fleisch sät, der wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird vom Geist ewiges Leben ernten.

Ein siegreiches Leben ist also immer ein geistliches Leben. Ein Leben, in welchem wir unserem wiedergeborenen Geist das Sagen überlassen.

Das ist natürlich eine Herausforderung. Denn jeder Christ wird im Fleisch versucht. Fleisch meint hier umfassend: mein Denken und mein Fühlen. Also all meine natürliche Wahrnehmung.

Ein Leben im Geist sieht aber nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. (2. Korinther 4,18). Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und eine Überzeugung von Tatsachen, die man (noch) nicht sieht. (Hebräer 11,1)

Die Kundschafter damals ließen sich von dem, was sie mit ihren natürlichen Augen sahen, verunsichern und entmutigten. Plötzlich sahen sie nur mehr die Herausforderungen und die Angst ging mit ihnen durch! Vergessen waren all die überwältigenden Gotteserfahrungen, die sie bisher heil durch die Wüste gebracht hatten und vergessen war Gottes Verheißung, ihnen das Land in ihre Hände zu geben.

Gott will aber, dass wir ihm alles zutrauen. Dass wir nie vergessen, wie gut er es mit uns meint. Er will, dass wir uns an seine Versprechen erinnern und daran festhalten. Egal, was wir sehen und erleben. Sein Wort sollen wir über alles, wirklich ALLES stellen!

Der Schlüssel zur Gnade Gottes ist immer unser Glaube!

2)      Das führt mich dann schon zum zweiten Faktor, der entscheidend ist für ein siegreiches Leben,

Mein Mund.

Wir wissen ja: wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. (Lukas 6,35)

Den Israeliten rutschte das Herz in die Hose und schon fingen sie zu murren an! Sie sprachen keine Worte des Glaubens, sondern Worte der Niederlage: Wir können nicht hinaufziehen gegen das Volk, das wir darin sahen, es sind Leute von hohem Wuchs. Wir sahen dort auch Riesen. Ach, dass wir doch im Land Ägypten geblieben wären oder noch in dieser Wüste sterben würden!

Erinnert ihr euch, was der Herr darauf sagte?? Ich werde so an euch handeln, wie ihr gesprochen habt!

Was wir in unserem Herzen glauben und mit unserem Mund sprechen, das wird Einfluss auf unser ganzes Leben haben! Ja, es entscheidet sogar über Leben und Tod.

Wir werden wohl immer wieder in Situationen kommen, in welchen wir nur allzu leicht versucht sind, unseren Befürchtungen und unserem Kleinglauben durch Herz und Mund freien Lauf zu lassen. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es wirklich herausfordernd ist, solchen eingefahrenen Verhaltensmustern und der Versuchung durch Satan zu widerstehen.

Die gute Nachricht ist, dass wir das ja, wie eingangs erwähnt, nicht aus eigener Kraft schaffen müssen, sondern dass uns die Gnade nach wie vor bzw. mehr denn je zur Verfügung steht. Doch es obliegt schon unserer eigenen Entscheidung, ob wir überwinden wollen oder eben nicht!

So können wir in einer schwierigen Situation statt zu murren und zu jammern beispielsweise entscheiden zu sagen: „Herr, ich bin mit dieser Situation überfordert. Aber du willst, dass ich überwinde. Bitte festige mein Herz und gib mir Gnade zum Überwinden!“ Und das wird Einfluss haben auf unser Denken und Fühlen und uns hinführen zu Gottes Reichtum an Verheißungen.

Und so möchte ich schließen mit einem zuvor schon erwähnten Wort der Verheißung: Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; unser Gaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? 1. Johannes 4,4-5.

 

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